Emanzipation: Begriffsklärung, Bedeutung und warum Frauen immer noch unzufrieden sind
Video: Emanzipation der Männer, nicht nur der Frauen? Männlichkeit – eine kritische Betrachtung
Warum viele Frauen trotz Emanzipation unsicher sind
Eigentlich sollte die Emanzipation eine Win-win-Situation für alle Beteiligten sein. Doch Männer sind mitunter verunsichert, weil sie nicht wissen, was sie dürfen und was einer emanzipierten Frau vielleicht missfällt. Wie sehr ist der Gentleman noch gefragt und wo sollte sich die Dame selbst überlassen sein? Gleichzeitig sind dank der Errungenschaften der Emanzipation auch viele Frauen unsicher und unzufrieden. Sie können zwar in Führungspositionen arbeiten, verdienen dort aber immer noch schlechter als Männer. Durchschnittlich 24 Prozent weniger werden für Frauen in vergleichbaren Positionen gezahlt.
Frauen werden seit der Festschreibung ihrer Rechte regelrecht dazu aufgefordert, immer noch mehr zu wollen. Möchte eine Frau dieser Sache nicht folgen und macht sich finanziell abhängig von ihrem Mann, wird dies in der Gesellschaft als negativ empfunden. Andererseits empfinden viele Frauen eine ständige Unruhe, wenn sie etwas erreicht haben: Geht da nicht noch mehr? Was kann ich noch erreichen, um glücklich und zufrieden zu sein? Genau diesen Zustand des „immer mehr“ bewirkt aber, dass sich Frauen und Mädchen nicht mehr entspannen können.
Sie dürfen alles, sind aber in Bezug auf das Erreichte unzufrieden. Sie genügen sich selbst weder als Person noch wegen der erreichten Ergebnisse ihrer Anstrengungen. Selbstachtung und Selbstwertgefühl sind auch bei der jüngsten Generation nicht zwangsläufig vorhanden, vielmehr gehen gerade die jungen Damen sehr hart mit sich ins Gericht. Sie haben dauernd das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Insofern haben Emanzipation und Feminismus zwar alle Türen und Tore geöffnet, gleichzeitig jedoch Unsicherheit und dem Gefühl der Unzulänglichkeit Raum gegeben.