„Frisch, Bewundernswert, Bald Vergangen: Ausstellungstipps für Berlin“

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„In der stets pulsierenden Kunstszene Berlins gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Hier findet ihr eine Übersicht über die neuesten Ausstellungen, die sich noch immer lohnen und die ihr unbedingt sehen müsst, bevor sie enden. Unsere -Kunstredakteurinnen Claudia Wahjudi und Ina Hildebrandt teilen ihre Empfehlungen für die besten aktuellen Ausstellungen in Berlin und die letzten Chancen, die ihr nicht verpassen solltet.“

„Brandneu: Touch – Europas Fotografie-Monat (EMOP)“

Am 2. März beginnt die zehnte Auflage des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP), und Leiterin Maren Lübbke-Tidow hat ein beeindruckendes Jubiläumsprogramm zusammengestellt. Im Charlottenburger Amtssalon findet die Ausstellung „Touch. Politiken der Berührung“ statt, bei der Berliner Fotografen verschiedener Generationen ihre Werke präsentieren. Zudem werden Besuche in sechs Fotoarchiven organisiert, und sechs Berliner Fotoschulen stellen gemeinsam in der Leipziger Straße 54 aus. Insgesamt sind etwa 100 Veranstaltungsorte am Festival beteiligt.

„Opening Days des EMOP: Der Beginn einer neuen Ära

Die Eröffnungspodien des EMOP im Amtsalon, die sich mit dem Beitrag der Fototechnik zur Klimakrise und der Fotografie im Krieg befassen, dürften auf großes Interesse stoßen. Unter den Teilnehmenden sind Künstler wie Beate Gütschow und Tobias Zielony, sowie Sergiy Lebedynskyy, Direktor des Museums der Kharkiv School of Photography. Kulturstaatsministerin Claudia Roth könnte, wenn sie möchte, eine deutliche Aussage über den Zweck und den Standort des geplanten deutschen Foto-Instituts machen.

Neu: Andreas Feininger (EMOP)

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Bröhan-Museums in Charlottenburg, das sich auf Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus spezialisiert hat und seinen Ursprung in einer Gründungspräsentation in Berlin-Dahlem hat, werden mehrere große Ausstellungen gezeigt. Dazu gehören „Art Nouveau“ zum französischen Jugendstil, „Hej rup“ als Rückblick auf den tschechischen Funktionalismus nach 1918 und ab Ende März die Bilder von Karl Hagemeister (1848-1933). Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin (siehe oben) sind ab 2. März auch Fotografien von Andreas Feininger zu sehen. Feininger (1906-1999), Sohn von Maler Lyonel Feininger, gilt als Wegbereiter des heutigen Bildjournalismus, und das Bröhan-Museum präsentiert seine Aufnahmen aus dem New York der 1940er Jahre, wohin Feininger über Stockholm auswanderte.

Neu: Larissa Sansour/ Søren Lind

Das Neuköllner Kindl-Zentrum präsentiert eine faszinierende Ausstellung, in der die israelische Sopranistin Nour Darwish ihre bemerkenswerte Vielseitigkeit unter Beweis stellt, indem sie sowohl Mozart als auch arabische Musik zum Besten gibt. In diesem einzigartigen Filmprojekt verknüpft sie die bewegenden Kindertotenlieder von Mahler mit einem bekannten palästinensischen Volkslied, während Larissa Sansour und Søren Lind aus London mit ihren eindrucksvollen Filmen für visuelle Begeisterung sorgen.

Neu: Daniel Knorr – „Rinde?

v: Daniel Knorr, ein renommierter Künstler mit rumänischen Wurzeln und Wohnsitzen in Berlin und Hongkong, setzt sich in seiner aktuellen Ausstellung in der Schwartzschen Villa in Steglitz mit der Konzeption von Nationalstaaten und ihren Symbolen auseinander. Unter dem Titel „Rinde“ erforscht er „empathische Räume“, in denen der emotionale Umgang mit aktuellen Problemen wie Klimawandel, Ukraine-Krieg und Automatisierung ablesbar ist.

Auspacken: JAK R. MAIER, ein Nachlass

Das Bauhaus-Archiv in Charlottenburg enthüllt ein geheimnisvolles Kapitel: Den Nachlass des Künstlers Jak R. Maier. Während das Stammhaus des Museums renoviert wird, präsentiert das Museumsteam in seiner Filiale Werke von Maier. In Abendveranstaltungen wird das Publikum eingeladen, gemeinsam mit dem Museumsteam die Identität von Jak R. Maier, genauer gesagt, des 1933 geborenen Jakob Richard Maier, zu erforschen.

Neu: Mirae kate-hers RHEE

Im März präsentiert die Künstlerin Mirae kate-hers RHEE ihre Werke gleich an zwei verschiedenen Orten in Berlin: im Humboldt Forum und im Tieranatomischen Theater im Rahmen einer Gruppenschau. Während ihrer Zeit als Stipendiatin am Museum für Asiatische Kunst hat sie im Humboldt Forum ein aufregendes Augmented-Reality-Spiel entwickelt. Mithilfe ihrer Experten ermöglicht das Spiel den Besucher, über ihr Smartphone eine Auswahl digitaler Objekte für ein analoges Regal zu treffen. Dieses Spiel dient als Vorbereitung für ihre eigene Ausstellung im Asiatischen Museum im Jahr 2024. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Späti“ haben Interessierte die Möglichkeit, mehr über das Spiel und Sammlungen zu erfahren und darüber zu diskutieren. Die Ausstellung im Tieranatomischen Theater thematisiert die Befreiung der Frauen von einschränkender Kleidung und öffnet am 23. März ihre Pforten.

Neu: Said Baalbaki

In der Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten hat der deutsch-libanesische Künstler Said Baalbaki eine faszinierende Transformation vollzogen. Er verwandelte den Raum in ein historisch-wissenschaftliches Museum, das die Zeit der großen kolonialen Ausgrabungen im frühen 20. Jahrhundert thematisiert. Baalbaki erforscht dabei die Reaktionen von Kunst und Wissenschaft auf mögliche Funde von Mohammeds mythischem Reittier „Al-Burak“. Durch die Erschaffung fiktiver Fundobjekte und die rekonstruierte Darstellung eines Skeletts schafft er eine eindrucksvolle Illusion. Zusätzlich erfindet er Briefwechsel zwischen Fachleuten aus jener Zeit und präsentiert Vergleiche mit anderen mythischen Wesen wie Einhörnern.

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